Martin Calsow, Journalist und Krimiautor mit ausgeprägter Neugier und Spürnase für brisante Themen, lebt … genau, in Bad Wiessee! Mit seiner Krimi-Reihe um den eigenbrötlerischen LKA-Beamten Max Quercher sprenkelt er immer wieder ein paar Blutsspritzer in das Idyll. Genau das Richtige für alle, die sich in der kalten Jahreszeit zum Lesen zurück ziehen. Eingekuschelt in warme Decken und mit einem Tee bei einem Wannenbad XL in der eigenen Badekabine vergisst man den nasskalten Herbst für zwei Stunden. Hier in Bad Wiessee und den Kreuther Bergen lässt sich Martin Calsow auf langen Spaziergängen mit seinem Hund Otto für seine Bücher inspirieren.
VOM FERNSEHEN ZUM KRIMISCHREIBEN
Der gebürtige Westfale aus dem Teutoburger Wald hat trotz erfolgreicher Karriere dem Privatsender Premiere den Rücken gekehrt, um am Tegernsee Krimis zu schreiben. Dem Fernsehen ist er treu geblieben als Jury-Mitglied des renommierten Grimme-Preises, ansonsten hat er seinen Schwerpunkt auf das Schreiben verlegt. Wie auch Max Quercher, Held seiner mittlerweile sieben Bände starken Tegernsee-Krimireihe, hat er eine Schwäche für Menschen, die gegen den Strom schwimmen. Niemand ist so, wie er zu sein scheint in seinen Romanen, in jedem Guten steckt auch ein Stück des Bösen. Und auch der Tegernsee, Ort des Geschehens, ist nicht nur ein Idyll.
HEXENKESSEL STATT ZUCKERGUSS-IDYLLE
Er schreibe die Geschichten aus der Sicht der Talbewohner, sagt Calsow, mit all der Ruppigkeit und Gnadenlosigkeit einerseits und der „Wir helfen uns Mentalität“ andererseits, so wie er es kennengelernt habe. Die Besucher des Oberlandes glaubten, dass die Idylle Realität sei. „Aber das ist nicht der Fall, es gibt auch Existenzängste, Gewalt und Abgründe“, sagt der Autor. Angefangen 2014 beim ersten Teil der Reihe „Quercher und die Thomasnacht“ bis zum 2020 erschienenen siebten Teil „Quercher und der Totengraben“ nimmt der Autor die scheinbare Zuckerguss-Idylle des Tegernseer Tals aufs Korn. Darunter brodelt ein Hexenkessel unterschiedlichster Interessen, genährt aus Süchten, Ängsten und Gier.
NERVENAUFREIBENDES KATZ- UND MAUSSPIEL
Abrundtief böse sind die Bösen bei Martin Calsow. Es sind Karrieristen, Investmentbanker und Immobilienhaie, Pharmaindustrielle, Psychopathen und machtgetriebene rechtspopulistische Aufsteiger oder fanatische Traditionsbewahrer. Orte, die öder nicht sein können als Öd bei Ostin im kalten Morgennebel vermischt der Autor gekonnt mit der idyllischen Landschaft und einem nervenaufreibenden Katz- und Mausspiel zwischen den Tätern und der Polizei.
BAD WIESSEE, DIE „WESTBANK“ DES TALS
Sein ewig grantelnder Held Max Quercher ist benannt nach dem Quercherfeld in Bad Wiessee, wo der Autor lebt, und ein echter Bad Wiesseer. In den ersten Bänden noch LKA-Kommissar, kurzzeitig Multimillionär, inzwischen privater Ermittler, löst er als Alter Ego des Autors die Fälle auf unkonventionelle Weise. Markante Plätze der Region werden ortskundige Leser freudig wiederentdecken. Mit jedem Band der Reihe spricht die Ehrfurcht des Krimiautoren vor der ursprünglichen Natur seiner Wahlheimat eine stärkere und immer poetischere Sprache. Das Tal ist eben doch ein Idyll.